Erlebniszug Rheinschlucht

920, Chur - Reichenau-Tamins - Ilanz 

In der Sommersaison von April bis Oktober fährt samstags und sonntags mehrmals am Tag der Erlebniszug Rheinschlucht zwischen (Landquart) - Chur und Ilanz. Der Ausflugszug, welcher seit 2023 aus einer vorgespannten Ge 4/4 I, zwei normalen Personenwagen, einem Gepäck- sowie offenen Aussichtswagen besteht, garantiert den Besuchern ein uneingeschränktes Erlebnis. So führt die Reise aus Chur hinaus nach Domat/Ems. Dank einem sogenannten Dreischienengleis kann der Industriebetrieb

mit normalspurigen Güterzügen der SBB ab Chur erreicht werden. Die Gleise der RhB führen anschliessend weiter nach Reichenau-Tamins, wo der Hinterrhein mit dem Vorderrhein verschmilzt. Nun beginnt der spektakulärste Abschnitt der Linie, die Fahrt durch die Rheinschlucht. Was mit dem Flimser Bergsturz begann, präsentiert sich heute als einmalige Naturkulisse. Der Rhein hat zwischen Ilanz und Reichenau während den letzten 10 000 Jahren einen Weg durch das Gestein geschaffen. Entstanden ist eine Schlucht, die zu Recht den Übernamen  «Swiss Grand Canyon» trägt. 

Während den nächsten rund 30 Minuten zieht eine weitgehend unberührte Natur, die während tausenden von Jahren mit der Kraft des Wassers erschaffen wurde, am Fenster vorbei. Die offenen Aussichtswagen des Erlebniszuges machen die Fahrt durch die imposante Schlucht noch eindrücklicher. Vorbei am schmucken Bahnhof Trin gelangt der Zug nach Versam-Safien. Die dazugehörige Ortschaft liegt rund 300 Meter oberhalb und ist mit dem PostAuto erschlossen. Weiter befindet sich gleich neben dem Bahnhof die Kanuschule Versam. Mit geführten Rafts und Kanu-Touren können Adrenalinhungrige

die wilde Rheinschlucht auf dem Wasserweg erkunden.  Das Eisenbahntrasse schlängelt sich weiter am südlichen Ufer des Flusses entlang nach Valendas-Sagogn. Die Station bildet den Ausgangspunkt einer weiteren Variante, die Ruinaulta mit dem ÖV zu entdecken - der Rheinschluchtbus. Auf dieser saisonalen PostAuto-Linie kommt in der Regel ein Cabrio Fahrzeug zum Einsatz, welches den Fahrgästen eine uneingeschränkte Sicht auf den bis zu 400 Meter tiefen und 13 Kilometer langen "Swiss Grand Canyon" verspricht. Der rote Zug tuckert derweil weiter nach Castrisch, 

wo sich die Schlucht langsam aber sicher wieder öffnet. Die ersten Ideen für den Bau der Bahnlinie kamen 1890 auf. Neben der heutigen Linie durch die Ruinaulta prüften die Ingenieure auch die Varianten über Versam, Flims-Laax oder Conn. Schliesslich machte die kostengünstigste Linienführung durch die Rheinschlucht das Rennen. Von hier ist es nicht mehr weit bis zur Kleinstadt Ilanz oder Glion, wie es auf rätoromanisch heisst. Das Tor zur Surselva bildet den Ausgangspunkt von mehreren PostAuto-Linien, welche in die bekannten Ferienorte wie  Flims, Laax, Obersaxen oder Vals führen.